273,5 Kilometer bei der „Ronde van Flaanderen“ gemeistert

Michael Dierkes von der RG Paderborn `99 e.V. absolvierte erstmalig am vergangenen Samstag die Flandern-Rundfahrt für Radsporttouristen in Belgien. Die Gesamtdistanz von 273,5 Kilometer war gespickt mit harten Kopfsteinstraßen und 17 zum Teil sehr schweren „Hellingen“. So werden die auserwählten Anstiege der großen Rundfahrt genannt, die bis zu 22% Steigung vorzuweisen hatten. Insgesamt waren bei wechselhaftem Aprilwetter circa 17.000 Teilnehmer am Start.
Rechtzeitig am Start, um 7 Uhr morgens, musste er jedoch eine Dreiviertelstunde in einer mehrere hundert Meter langen Schlange, auf den Beginn einer unvergesslichen Rundfahrt warten. Alle Teilnehmer mussten sich zunächst einen Startstempel vom Podium holen, von der auch am Sonntag die Profifahrer gestartet sind. Startort für die Marathondistanz war die schöne Stadt Brugge. Von dort aus verlief die Hälfte der Strecke zunächst relativ flach, bis zum ersten Mal das signalisierende Banner über der Straße auf den „Kluisberg“ mit einer Steigung von 12% aufmerksam machte. Es folgten kilometerlange Kopfsteinpflasterpassagen und weitere Steigungen bis es erst richtig zur Sache ging. Mittlerweile waren die Füße nass, da in der Zwischenzeit auch schon ein ordentlicher Schauer vom Himmel kam.
Auf dem Programm stand nun der „Paterberg“, eine mit Kopfsteinpflaster bestückte Rampe mit einer 20,3% Steigung, die nicht jeder Teilnehmer fahren konnte. Als sei das noch nicht genug, wartete nur wenige Kilometer weiter der „Koppenberg“, ein 600m langer, heftiger Anstieg mit einer max. Steigung von 22%. Die Kopfsteinstraße war noch nass und glitschig vom zuvor niedergegangenen Schauer. Am steilsten Stück drehte nun auch sein Hinterrad auf dem rutschigen Untergrund durch, so dass Michael Dierkes die letzten Meter bis zur Bergkuppe zu Fuß absolvieren musste. Nicht wenigen Profifahrern ging es am nächsten Tag jedoch ähnlich.
Jetzt standen aber immer noch 10 Hellingen aus und die Abstände verringerten sich. Hier wurde nun scheinbar jeder Berg mit in das Streckenprogramm aufgenommen. Zwischendurch gab es insgesamt vier Kontroll- und Verpflegungsstationen die angefahren werden mussten. Es folgte als vorletzte Prüfung die traditionelle „Mauer von Geraardsbergen“ mit einer 19,8% Steigung bis zur Kapelle hinauf. Hier standen schon viele Radsportfans an der Strecke und feuerten nicht weniger stark die Touristen an, als es die Profis am Folgetag erwarten durften. Das schlimmste war nun geschafft und nach dem letzten Hellingen, dem „Bosberg“ verlief die Strecke abfallend in die Stadt Ninove, dem Zielort der 92. Flandern-Rundfahrt.
Ziemlich ausgepowert, aber dennoch stolz und glücklich diesen Frühjahrsklassiker pannen- und sturzfrei in 11 Stunden gemeistert zu haben nahm er im Ziel die ersten Gratulationen der mitgereisten Begleiter entgegen.
Aussagekräftiges Bildmaterial kann auch auf der Vereinshomepage der RG Paderborn in Augenschein genommen werden.