EX-Paderborner wird erneut Westfalenmeister

An Fronleichnam fanden in der Nähe von Neuenbeken die Westfalenmeisterschaften im Straßenrennradsport statt, die offen ausgeschrieben waren, so dass auch Teilnehmer/-innen aus anderen Landesteilen und Bundesländern teilnehmen konnten.

Annähernd 250 Sportler/-innen nahmen die Herausforderung der austragenden Radsportgemeinschft Paderborn an und kämpften in den Klassen U11 bis zu den Senioren IV (über 60 Jahre) um Meisterehren. Im ausgetragenem Jedermann/-frau-Rennen konnten nicht lizensierte Sportler/-innen an den Paderborner Kreismeisterschaften teilnehmen.

Im rennen der Frauenklasse zerfiel das Fahrerinnenfeld auf der hügeligen Runde recht schnell. Die Borchnerin Lea-Sophie Rammert konnte dabei nicht der Spitzengruppe folgen. Im Spurt ihres Feldes wurde sie erste und errang insgesamt den 6. Platz in der Westfalenwertung und einen 3. Platz in der gleichzeitig ausgetragenen Ostwestfalen-Lippe-Meisterschaft.

Besonders spannend wurde es im Hauptrennen, in der Männerklasse. Schon von Beginn an des 85km langen Rennens, bei dem fast 2000 Höhenmeter überwunden werden mussten, wurde ein hohes Tempo angeschlagen. Da auf der offenen Strecke wenig Wind war blieb das Feld lange zusammen. Doch nach 6 der 16 zu durchfahrenden Runden fiel es in vier Gruppen auseinander, als an der Spitze mehrere Angriffe erfolgten. Dem für das Team Mettenmeier der Radsportgemeinschaft Paderborn fahrenden Markus Gockel wurde dies zum Verhängnis. Er verlor den Anschluss an das Verfolgerfeld und kam mit der zweiten Verfolgergruppe ins Ziel auf Rang 42.
An der Spitze befanden sich danach die beiden Fahrer Kamil Kujawinski (Wuppertal) und Sean Feldhaus (Essen). In der 15-köpfigen Verfolgergruppe befand sich mit dem Ex-Paderborner der Vorjahresgewinner. Dieser inzwischen in Brakel wohnende Sportler versuchte eine funktionierende Verfolgungsarbeit aufzubauen, wurde aber immer wieder durch die Teamkollegen des Esseners daran gestört. Die Spitzengruppe wurde aber immer wieder durch die Attacken des Wupptertaler Kujawinski in Frage gestellt, so dass es bis zur letzten Runde fraglich war ob dem Duo die Flucht nach vorne erfolgreich gelingt. Der Abstand war aber groß genug für das Spitzenduo und beide konnten nach der entscheidenden Attacke des Wuppertalers jeweils als Solofahrer als Erster und Zweiter über den Zielstrich fahren.
Der Westfalentitel war aber noch nicht vergeben, den beide Sportler waren in keinem westfälischem Verein lizensiert. Der Titel wurde als im Verfolgerfeld ausgefahren, das zu einer Spurtentscheidung auf den 14%igen Zieleinstieg einbog. Von Position fünf kommend fuhr der Ex-Fahrer des Teams Mettenmeier an allen Kontrahenten vorbei und erreichte mit einem 3. Platz im Gesamtklassement wiederholt in Folge des Westfalentitel und obendrein den Titel des OWL-Meisters.
Es blieb aber noch 20 Minuten lang offen, ob der inzwischen für den RSV Gütersloh startende Alexander Hötte auch den Titel bekommen würde, da mehrere Sportler Einspruch wegen unsportlichen Verhaltens eingelegt hatten. Nach Sachklärung und einer verhängten Geldstrafe blieben beide Titel ihm aber erhalten.

Beim Stundenrennen der Jedermänner und -frauen war die Teilnehmer eher gering einzustufen. Insgesamt gingen keine 15 Fahrer/-innen auf die Strecke um den Kreismeistertitel zu erringen. Das Teilnehmerfeld zerfiel sofort und an der Spitze bildete sich eine dreiköpfige Spitzengruppe, die bis zum Zielsprint zusammenblieb. Dabei konnte der Gütersloher Sascha Wolf nach fast 38 km den Sieg erringen, vor seinen beiden für das Team Mettenmeier fahrenden Paderborner Kontrahenten Lederle Felix (Kreismeister) und Michael Friedrich (2. Kreismeister). Den 3. Platz der Kreismeisterschaft erfuhr der Bad Wünnenberger David Laufkötter. Bei den Damen ging der Titel an Sabrina Plaß, die in Paderborn zuhause ist.

„Eine durchweg gelungene Veranstaltung mit vielen zufriedenen Gesichtern, sowohl bei den Sportlern/-innen, die für gute und spannende Wettkämpfe sorgten als auch beiden den vielen Helfern des Vereins, die bei besten Radwetter für eine angenehmen Familienatmosphäre an der Rennstrecke sorgten“, bilanzierte der erste Vorsitzende der Radsportgemeinschaft Paderborn und Hauptverantwortliche der Veranstaltung den Renntag bei Neuenbeken.